Philosoph und Publizist, Doktor der Rechte und Philosophie, Brods Schulkamerad aus der Volksschule bei den Piaristen und Kafkas um ein Jahr jüngerer Mitschüler auf dem deutschen Altstädter Gymnasium. Erneut kam er mit Brod und Kafka während des Jurastudiums an der Prager deutschen Universität zusammen. Er fügte sich organisch in das befreundete Vierergespann ein und bildete so mit Brod, Kafka und Baum die gewichtigste Gruppierung der Prager deutschsprachigen Literatur zu Jahrhundertbeginn, auch wenn er sich nicht sonderlich mit Belletristik befasste. Nach dem Studium war Weltsch in der Prager Universitätsbibliothek beschäftigt. Seine Domäne war die Philosophie. Er wirkte in der Lese- und Redehalle deutscher Studenten, besuchte den Brentanistenzirkel im Kaffeehaus Louvre und auch die Zusammenkünfte im Salon der Berta Fanta. Eineige Jahre lang war er die Seele des zionistischen Periodikums Selbstwehr, das er souverän und taktvoll leitete. Mit Felix Weltsch machte Brod Kafka irgendwann im Jahr 1903 bekannt.