Kafkas Freundeskreis war klein, sein Kern hatte sich schon in der Jugend herausgebildet, nämlich auf der Volksschule (Hugo Bergmann), auf dem Gymnasium (Oskar Pollak, Ewald Felix Příbram) und an der Universität. Das gilt in erster Linie für das Vierblatt der engsten Freunde, das Max Brod als den „Prager Kreis“ bezeichnet hat und dem neben Kafka Max Brod, Felix Weltsch und Oskar Baum angehörten.
In späteren Jahren, als Kafka sich allmählich vor der Umwelt verschloss, fiel es ihm immer schwerer, Freundschaften zu schließen, auch waren diese Bindungen weniger fest. Davon zeugt z.B. der Verlauf seiner freundschaftlichen Beziehung zum Schriftsteller Ernst Weiß. Ausnahmen stellen das kurzfristige, jedoch intensive Freundschaftsverhältnis zum jüdischen Schauspieler Jizchak Löwy dar sowie die Freundschaften, die von seinem Leiden überschattet in der beklemmenden Atmosphäre der Sanatorien zustandegekommen sind, etwa mit Minze Eisner und vor allem mit dem Medizinstudenten Robert Klopstock.